Bis ins Jahr 2018 gab es kein einheitliches Arbeitsschutzmanagementsystem, das für alle Unternehmen weltweit Gültigkeit besaß. Dies ist auch verständlich, da die Unterschiede im Arbeitsschutz in den einzelnen Ländern teilweise gravierend sind. Daher wurden von der Internationale Arbeitsorganisation (ILO) Leitlinien verfasst, die als Grundlagen dienen sollen. In Deutschland wurden diese mit dem "Nationalen Leitfaden für Arbeitsschutzmanagementsysteme" (NLF) umgesetzt, welcher internationale Gegebenheiten an deutsches Recht anpasst.
Weiterhin existiert seit vielen Jahren der Standard OHSAS 18001. Mit einer Verbreitung in mehr als 80 Ländern der Welt war OHSAS 18001 einer der bekanntesten und bedeutsamsten Standards für ein Arbeitsschutzmanagementsystem. Der Standard wurde im Jahr 2018 durch die neue DIN EN ISO 45001:2018 ersetzt. Infolgedessen sind bestehende OHSAS Managementsysteme bis spätestens 11. März 2021 durch die DIN EN ISO 45001:2018 zu ersetzen. Bewährte Instrumente des Standards wurden aber in die neue ISO-Norm übernommen und integriert.
Die Einführung eines Arbeitsschutzmanagementsystems ist freiwillig und bisher gibt es keine rechtliche Verpflichtung, die die Einführung eines Arbeitsschutzmanagementsystems vorschreibt. Neben den Freiheiten zur Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen sind aber auch die gesetzlichen Verpflichtungen gestiegen und damit auch die Verantwortung des Arbeitgebers. Hier bietet ein Arbeitsschutzmanagementsystem ein geeignetes Mittel, um notwendige Unterlagen zu verwalten und Versäumnissen vorzubeugen. Weiterhin hilft es dabei, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, ob relevante Regelungen und Maßnahmen auch abgedeckt bzw. umgesetzt sind. Damit trägt es viel zur Kontrolle und damit zur Rechtssicherheit des Unternehmens bei.
Grundlegend neu bei der DIN EN ISO 45001:2018 ist, dass die Beziehungen des Unternehmens und die Interaktionen mit seiner Umgebung (z.B. Kundenanforderungen, Lieferanten, Mitarbeiter) mehr im Fokus stehen. OHSAS 18001 betrachtete hingegen meist einzelne, isolierte Aspekte von Gefährdungen am Arbeitsplatz.
Weitere Unterschiede sind:
Dennoch ist ein nach OHSAS 18001 etabliertes Managementsystem ein solides Fundament für den Umstieg auf ISO 45001. Nutzen Sie diesen Vorteil und planen jetzt Ihren Übergang auf die neue Norm.